Dr. med. (RO) Teodosiu
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Gynäkologie Lakeside Zürich

Zyklusstörungen

Zyklusstörungen

Als Zyklus wird der Zeitraum vom ersten Tag der Menstruation bis zum letzten Tag vor der nächsten Menstruation bezeichnet. Er dauert ungefähr 28 Tage. Dabei gibt es zwar individuelle Schwankungen, die Dauer und Intensität der Blutung sowie der Abstand zwischen zwei Blutungen sollte aber konstant sein.

UNREGELMÄSSIG, ZU STARK, ZU FRÜH, ZU SPÄT – EINFACHE DIAGNOSTIK

Die Gebärmutterschleimhaut ist ein hochsensibles Organ, das ebenso prompt auf die kleinsten (ansonst kaum faßbaren) Hormonschwankungen wie auf Umwelt-veränderungen reagiert. Der Medizin ist es noch nicht gelungen, einen Katalog aller jener Faktoren aufzulisten, die die Regelmäßigkeit der Menstruationsblutung durcheinanderbringen. Die Palette exogener Kräfte, die auf die Gebärmutter-schleimhaut einer Frau einwirken, ist ganz einfach zu groß und unübersichtlich

Eine Zyklusstörung kann die Stärke oder Frequenz der Blutung betreffen. Zu lange oder zu kurze Zyklen haben ihre Ursachen meist in einer Hormonstörung, die durch psychische Belastungen wie Stress, körperliche Belastungen (Leistungssport), Fehlernährung, Diäten, Untergewicht oder Übergewicht ausgelöst werden kann.

Meistens liegt bei einer zu langen oder zu starken Blutung eine krankhafte Ursache vor. Nur bei jungen Mädchen, bei denen der Eisprung noch unregelmäßig ist und in den Wechseljahren ist dies nicht ungewöhnlich.
Weitere Ursachen können aber auch Myome (Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur), Endometriose (Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut), Entzündungen oder Zysten sein.

Bleibt die Menstruation völlig aus, kann eine Schwangerschaft, Erkrankungen der Gebärmutter oder der Eierstöcke dahinter stecken. Immer ärztlich abzuklären sind unregelmäßige Blutungen oder Zwischenblutungen, da eine Entzündung oder ein Tumor bestehen kann.

Für jede gynäkologische Untersuchung ist es wichtig, dass Sie wissen, wann Sie Ihre letzte Menstruation hatten

Der Frauenarzt wird daher seine Diagnose  in drei Schritten erarbeiten: nach anatomischen und nach hormonellen Störungen sowie nach Regulationsschwankungen.

Werden anatomische Ursachen – Myome, Polypen, Verwachsungen der Gebärmutter – ausgeschlossen, muß nach diagnostizierbaren Hormonstörungen gefahndet werden. Gar nicht so selten kommt es auch vor, daß der Gynäkologe einen völlig normalen Hormonbefund vorfindet, die Patientin aber trotzdem unter unregelmäßigen Blutungen leidet. In diesem Fall sind die Ursachen bei den Regulationsschwankungen zu suchen.

Die Mehrzahl aller Blutungsunregelmäßigkeiten ist auf Anomalien im hormonellen Bereich zurückzuführen. Das hat auch eine logische Ausgangsbasis: Der Auf- und Abbau der Gebärmutterschleimhaut wird von drei Eierstockhormonen gesteuert, die wie ein kompliziertes Uhrwerk den Organismus regeln

Die Diagnostik bei unregelmäßiger Blutung konzentriert sich im wesentlichen auf zwei Fragen:

Liegen anatomische Veränderungen vor? Oder ist die Ursache hormoneller Art?


Diese Grundsatzfragen sind zu allererst zu klären.
Diagnostisch setzt sich dabei immer mehr die Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) durch. Das ist eine neue Untersuchungsmethode, die ambulant vorgenommen werden kann. Dabei wird über die Scheide durch den Muttermund ein dünner Stift in die Gebärmutterhöhle vorgeschoben. Durch diesen »optischen Stab« kann die Innenauskleidung der Gebärmutter beleuchtet und inspiziert werden. Die Untersuchung dauert meist nicht länger als fünf Minuten. Sie wird in Lokalanästhesie oder mit einer oberflächlichen Kurznarkose vorgenommen. Durch diese Untersuchung können sehr einfach Myome, Polypen oder Verwachsungen, aber auch bösartige Veränderungen in der Gebärmutterhöhle entdeckt und diagnostiziert werden.

Manchmal ist es erforderlich, bei dieser Inspektion auch kleine Gewebsstücke zu entnehmen. Die durch diese Ausschabung gewonnenen Gewebeteile können dann histologisch untersucht werden. Finden sich bei diesem hysteroskopischen Eingriff keine Auffälligkeiten in der Gebärmutter, können anatomische Ursachen einer unregelmäßigen Monatsblutung mit einer fast an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Wesentlich häufiger sind hormonelle Ursachen der Grund für Blutungs-unregelmäßigkeiten.

Vorblutungen

Beginnt die Menstruation vor dem geplanten Termin (prämenstruelle Phase), dann läßt das auf einen Mangel des in dieser Zeit dominierenden Progesterons schließen. Der Wirkungsmechanismus, vereinfacht dargestellt: Das Gelbkörperhormon fällt unmittelbar vor der normal einsetzenden Menstruation steil ab. Es ist am Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut beteiligt. Kommt es bereits einige Tage vor der erwarteten Menstruation zu einem Progesteron-Defizit, entsteht das lästige Vorbluten. Korrigiert wird es durch die Einnahme eines Gelbkörperhormons.

Nachblutungen

Ganz unterschiedlich zur Vorblutung ist die sogenannte Nachblutung. Dabei will die Menstruation kein Ende finden. Die dauert weit über die Normalzeit einer Regelblutung hinaus an und ist – wahrscheinlich – auf einen Östrogenmangel zurückzuführen. Therapiert wird diese Unregelmäßigkeit durch Ausgleichen des Östrogens.

Unregelmäßig

Manchmal treten Zyklusstörungen vollkommen unregelmäßig – fast wie zufällig – auf.  Als Ursache wird ein Nichtfunktionieren der Feinabstimmung zwischen Östrogen und Gelbkörperhormon angenommen. Therapeutisch ist die Behebung dieses Leidens etwas komplizierter. Es muß in diesem Fall nämlich der gesamte Menstruationszyklus imitiert – sprich: künstlich aufgebaut – werden.

Vorblutungen, Nachblutungen und völlig unregelmäßig auftretende Blutungsstörungen werden in der Medizin Tempoanomalien genannt. Gemeint sind damit grundsätzliche Störungen im zeitlichen Ablauf der Menstruations-blutung.

Diesen stehen Typusanomalien gegenüber. Deren Charakteristikum ist die zu starke Blutung. Üblicherweise verliert die Frau bei jeder Menstruation zwischen 40 und 80 ml Blut. Wird diese Menge überschritten, spricht die Medizin von einer Hypermenorrhoe – einer zu starken Monatsblutung. Auch dafür kommen anatomische Ursachen in Frage, etwa Myome oder Polypen.

Abhängig ist diese Anomalie von Gerinnungsfaktoren. Verletzt man sich an der Haut, dann gerinnt das Blut innerhalb von fünf Minuten und es bildet sich eine Kruste. Die Blutung hört auf.

Anders hingegen die Menstruation, die über mehrere Tage andauert, ohne daß sich eine blutstoppende Kruste bilden sollte.
Das Prinzip dahinter: Der Organismus ist bestrebt, die gesamte Gebärmutterschleimhaut periodisch abzustoßen – Sinn macht das aber nur dann, wenn die Blutung einige Tage dauert. Die Gebärmutter setzt daher Substanzen frei, mit denen die Krusten- und Schorfbildung verhindert wird. Diese Wirkstoffe lösen also Gerinnsel auf. Werden sie aber in zu hoher Konzentration freigesetzt, führt das zu einer übermäßig starken Blutung, die medikamentös behandelt werden soll. Dabei werden Medikamente verabreicht, durch die eine verstärkte Gerinnselzerstörung eingedämmt und damit die starke Blutung normalisiert – reduziert – wird.

DIE OPERATIVE THERAPIE

Zu den operativen Behandlungsmethoden unregelmäßiger Blutungen gehört die Ausschabung (Curettage), die Diagnose und Therapie in einem ist.
Ehe sie vorgenommen wird, muß eine Spiegelung der Gebärmutterhöhle (Hysteroskopie) vorgenommen werden. Diese hat den Vorteil, daß verdächtige Strukturen an der Gebärmutterschleimhaut sichtbar gemacht und gezielt entfernt werden können. Zu diesem Zweck wird ein nur wenige Millimeter dickes Instrument – eine optische Sonde – durch die Scheide in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Der Arzt braucht, um die Schleimhaut überall ausspiegeln zu können, klare Sichtverhältnisse. Die Gebärmutterhöhle muß daher mit der Einleitung von Gas oder Flüssigkeit geweitet werden.

Durch den Einsatz der Hysteroskopie kann die Zahl von Ausschabungen erheblich reduziert werden. Hysteroskopien sind besonders dann geeignet, wenn Polypen oder Myome die Ursachen für Zyklusstörungen sind. Diese Gebilde sieht der Operateur bei einer blinden Ausschabung nicht immer und sie bleiben daher sehr oft trotz Curretage erhalten.

Dies hat dann meist eine ganze Serie von weiteren unnötigen Ausschabungen zur Folge, weil man am Blutungsherd, den man bei der normalen Curretage nicht sieht, vorbeischabt und der Vorgang solange wiederholt werden muß, bis das zu entfernende Gewebe getroffen wird.

Mit der Gebärmutterspiegelung können alle diese unnötigen Operationsschritte vermieden werden.

Der enorme technische Fortschritt hat dazu geführt, daß sich die Gebärmutterspiegelung von einer diagnostischen zu einer therapeutischen Technik weiterentwickelte. Ursprünglich war es nur möglich, Veränderungen in der Gebärmutterhöhle genau zu beurteilen.

Mittlerweile können krankhafte Strukturen mit demselben Gerät auch gleich entfernt werden. Neben dem optischen Stab, der eine exakte Inspektion der Gebärmutterhöhle erlaubt, können mittlerweile kleine Scheren in das Organ eingeführt werden. Durch sie lassen sich Polypen oder auch kleine Myome sofort entfernen.

Finden sich bei einer Frau, die unter extrem starken Blutungen leidet, keine Polypen oder Myome, kann die Gebärmutterschleimhaut auch verödet werden. Dadurch wird das Auftreten starker Blutungen verhindert.

Vor allem aber hat sich diese Methode als Alternative zur Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) durchgesetzt. Diese Therapiemethode dauert nur wenige Minuten und befreit viele Frauen von unnötigen Blutungen, ohne daß deshalb gleich die Gebärmutter entfernt werden muß.

Eine Behandlungsmöglichkeit von starken und unregelmäßigen Blutungen liegt auch im Verbrennen der Gebärmutterschleimhaut. Diese als „ablatio endometrii“ bezeichnete Technik wird bei Frauen angewandt, die keinen Kinderwunsch mehr haben und erspart in vielen Fällen die Hysterektomie.

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